Kinski-graphie

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Klaus Kinski †
* 18. Oktober 1926 in Sopot (Zoppot), Polen, als Nikolaus Günther Nakszynski • † 23. November 1991 in Lagunitas, Kalifornien, USA • Schauspieler, Autor, Regisseur • BiographieFilmographieBibliographie

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Biographie

Nikolaus Nakszynski war der Sohn eines erfolglosen Opernsängers. Mit fünf Jahren schoben ihn seine Eltern in ein Heim ab. Um sein Schulgeld zu verdienen, arbeitete er später als Laufbursche, Schuhputzer, Straßenfeger und Leichenwäscher.

Von dort ging es weiter in ein holländisches Wehrertüchtigungslager. 1944 wird Nakszynski als Soldat eingezogen, desertiert aber und gerät in britische Kriegsgefangenschaft. Dort entdeckt Klaus Kinski, wie er sich von nun an nennt, seine schauspielerische Begabung. Er mimt für die Aufseher den Geistesgestörten. Mit Erfolg: Er wird entlassen und geht ans Theater nach Tübingen.

Aber dem exzentrischen Jüngling ist die Welt des Provinztheaters zu eng. In Berlin spielt er zunächst Kabarett und hat dann großen Erfolg als kongenialer Lyrik-Interpret von Villon und Rimbaud. Diese Karriere reichte bis in die 60er Jahre hinein.

Seine vielbeachteten Tourneen zeigten ihn als besessenen Künstler, der auf der Bühne auch jähzornig aus der Rolle fallen konnte, wenn Gehuste im Publikum seine Konzentration störte. Seine sprichwörtliche Tobsucht trug ihm in der Filmbranche den Spitznamen "Adolf" ein.

Bei den Filmen, die Kinski seit 1948 gedreht hat, ist er auf eine andere Weise wählerisch als bei den Versen: Hauptsache, die Kohle stimmt. Mit diesem Motto hat Klaus Kinski es auf eine erstaunliche Anzahl von Filmen gebracht, viele davon, wie er selbst ohne Umschweife zugibt, sind absoluter Schrott. Man denke an die unsäglichen Edgar-Wallace-Verfilmungen der 60er Jahre, in denen Kinski mit irrem Blick und zuckenden Mundwinkeln durch Grünanlagen und Herrenhäuser hastet.

Durch seine Nebenrolle in Doktor Schiwago bekam er auch internationale Angebote und spielte vereinzelt in Hollywood. Doch hauptsächlich fand er Beschäftigung im neuen Genre des Italo-Western, wo er als perfider Schurke endlich auch Hauptrollen spielen durfte. Ein Kultfilm des Western-Genres wurde Sergio Corbuccis Leichen pflastern seinen Weg, in dem Klaus Kinski als blonder Todesengel beim Schlußduell über den Helden Jean-Louis Trintignant triumphieren darf.

Mit Aguirre, der Zorn Gottes begann 1972 eine neue, atypische und sehr fruchtbare Phase in Klaus Kinskis Karriere durch die Zusammnenarbeit mit Regisseur Werner Herzog: In öffentlichen Auftritten wie der zur Farce geratenen PR-Tour für Geheimcode Wildgänse bestand Kinski zwar in mehreren (Nicht-) Interviews unter Schmähung der Filmbranche darauf, dass ihn allein die Gage in seinem Beruf halte, für 100.000 Dollar pro Woche sei er bereit, jeden noch so schlechten Film zu drehen.

Doch die Herzog-Filme zeigten, dass Kinski auch in den 70er und 80ern zu noch faszinierenden Leistungen fähig war, wenn das Sujet und die Atmosphäre stimmten und der unberechenbare Berufs-Chaot zu Höchstform auflief. Besonders das wahrhaft gespenstische Nosferatu - Phantom der Nacht-Remake mit Klaus Kinski in einer an Murnaus Original orientierten Schauermaske (täglich 4 Stunden Make-up) und die qualvoll eindringliche Verfilmung des Büchner-Klassikers Woyzeck legten für sein unverbrauchtes Talent beredtes Zeugnis ab.

Auch sein Privatleben präsentierte er - auch mit zwei Autobiografien - als einen einzigen Exzess. Klaus Kinski war viermal verheiratet. Aus seinen ersten beiden Ehen stammen die Töchter Pola und Nastassja, die beide auch als Schauspielerinnen bekannt sind. Mit seiner dritten Frau, der Vietnamesin Geneviéve Minhoi hatte er einen Sohn.

 

Filmographie

  • 1948: Morituri
  • 1959: Das Kalte Herz
  • 1951: Entscheidung im Morgengrauen
  • 1954: Angst
  • 1955: Um Thron und Liebe
  • 1955: Kinder, Mütter und ein General - Regie: Laslo Benedek
  • 1955: Ludwig II - Glanz und Elend eines Königs - Regie: Helmut Käutner
  • 1955: Hanussen
  • 1956: Geliebte Corinna
  • 1956: Waldwinter - Glocken der Heimat
  • 1957: (A Time To Love And A Time To Die) Regie: Douglas Sirk
  • 1958: Zeit zu leben und Zeit zu sterben
  • 1960: Der Rächer
  • 1961: Die toten Augen von London
  • 1961: TV: Die Kurve
  • 1961: Bankraub in der Rue Latour
  • 1961: Das Geheimnis der gelben Narzissen
  • 1961: Die seltsame Gräfin
  • 1962: Der rote Rausch
  • 1962: Das Rätsel der roten Orchidee
  • 1962: Die Tür mit den sieben Schlössern
  • 1962: Verrat auf Befehl
  • 1962: Das Gasthaus an der Themse
  • 1963: Die schwarze Kobra
  • 1963: Piccadilly null Uhr zwölf
  • 1963: TV: Die Mondvögel
  • 1963: Kali Yug - Aufruhr in Indien
  • 1963: Der letzte Ritt nach Santa Cruz
  • 1963: Kali Yug - Die Göttin der Rache
  • 1963: Das Geheimnis der schwarzen Witwe
  • 1963: Der Zinker
  • 1963: Der schwarze Abt
  • 1963: Das indische Tuch
  • 1963: Scotland Yard jagt Dr. Mabuse
  • 1964: Winnetou 2
  • 1964: Wartezimmer zum Jenseits
  • 1964: Das Geheimnis der chinesischen Nelke
  • 1964: Die Gruft mit dem Rätselschloß
  • 1964: Das Verrätertor
  • 1965: Die Goldpuppen
  • 1965: Doktor Schiwago
  • 1965: Neues vom Hexer
  • 1965: Spione unter sich
  • 1965: Unser Mann aus Istanbul
  • 1965: Guerre Secrete - Regie: Terence Young
  • 1965: Für ein paar Dollar mehr (Per qualche Dollari in piu) Regie: Sergio Leone
  • 1966: Das Gold von Sam Cooper
  • 1966: Das Geheimnis der gelben Mönche
  • 1966: Gern hab ich die Frauen gekillt
  • 1966: Das Rätsel des silbernen Dreiecks
  • 1966: Marrakesch
  • 1967: Mit Django kam der Tod
  • 1967: Mister Zehn Prozent - Miezen und Moneten
  • 1967: (Coplan Sauve Ta Peau) Regie: Yves Boisset
  • 1967: Sumuru, die Tochter des Satans
  • 1967: Geheimnisse in goldenen Nylons
  • 1967: Die Pagode zum fünften Schrecken
  • 1967: Der Teufelsgarten
  • 1967: Töte Amigo
  • 1967: Die blaue Hand
  • 1968: Sartana - Bete um deinen Tod
  • 1968: Leichen pflastern seine Weg
  • 1968: (Commando Attack)
  • 1968: (Deadly Sanctuary)
  • 1968: Todeskommando Panthersprung
  • 1968: Der Bastard
  • 1968: Vatican Story
  • 1968: Top Job
  • 1968: Kampf um Rom I
  • 1969: Sartana - Töten war sein täglich Brot
  • 1969: Der Mann mit der Torpedohaut
  • 1969: Venus im Pelz
  • 1969: Quintero - Das As der Unterwelt
  • 1969: Satan der Rache
  • 1969: Die Leoparden kommen II
  • 1969: (Dos Veces Judas)
  • 1969: Das Gesicht im Dunkeln
  • 1970: (Prega Il Morto E Ammazza Il Vivo)
  • 1970: Adios Companeros
  • 1970: Dracula im Schloß des Schreckens
  • 1970: Mir hat es Spaß gemacht
  • 1970: Churchills Leoparden
  • 1970: (Giú Mani ... Carogna)
  • 1970: Nachts, wenn Dracula erwacht
  • 1970: La Belva
  • 1970: Spezialkommando Wildgänse
  • 1971: Sarg der blutigen Stiefel
  • 1971: Drei Amen für den Satan
  • 1971: Das Auge der Spinne
  • 1971: (Lo Chiamavano King)
  • 1971: (Giú La Testa ... Hombre)
  • 1971: (Black Killer)
  • 1971: Das Schloß der blauen Vögel / Der Triebmörder
  • 1972: (Ti Attende una Corda ... Ringo)
  • 1972: Ein Einsamer kehrt zurück
  • 1972: Die Mörderbestien
  • 1972: Der Mann mit der Kugelpeitsche
  • 1972-12-29: Aguirre, der Zorn Gottes
  • 1972: (Rivelazioni Di Uno Psichiatra Sul Mondo Perverso Del sesso)
  • 1973: Die gnadenlose Hand des Gesetzes
  • 1973: (La Mano Che Nutre La Morte)
  • 1973: (Eroi All' Inferno)
  • 1973: (TV-Serie: Occupation)
  • 1973: (Who Stole The Shah's Jewels)
  • 1974: Zwei durch dick und dünn
  • 1974: (Le Orme)
  • 1974: Lebenserwartung / Das Geheimnis des Lebens
  • 1974: (L'important c'est d'aimer) Regie: Andrzej Zulawski
  • 1974: (Le Amanti Del Mostro)
  • 1975: Nachtblende
  • 1975: Nobody ist der Größte
  • 1975: Das Netz
  • 1975: (Un genio, duo compari e un pollo) Regie: Damiano Damiani
  • 1976: (Les Marches Du Palais)
  • 1976: (De Peu Mourir Idiot)
  • 1976: Der Dirnenmörder von London / Jack The Ripper
  • 1977: (Nuit d'or) Regie: Serge Moati
  • 1977: Der Fall Serrano
  • 1977: Operation Thunderbolt
  • 1977: Madame Claude und ihre Gazellen - Regie: Just Jaeckin
  • 1977: (Mort d'un Pourri) Regie: Georges Lautner
  • 1978: (Zoo Zéro)
  • 1978: Roland - Die Horden des eisernen Ritters
  • 1978: (The Buddy Holly Story)
  • 1979: Killer-Truck
  • 1979-04-12: Nosferatu - Phantom der Nacht
  • 1979: Woyzeck - Regie: Werner Herzog
  • 1980: Schizoid
  • 1980: Früchte der Leidenschaft
  • 1981: Buddy Buddy
  • 1982: Stumme Liebe
  • 1982: Die Last der Träume
  • 1982: Der Android
  • 1982: Die schwarze Mamba
  • 1982: (Love And Money)
  • 1982: Fitzcarraldo
  • 1982: Der Söldner
  • 1984: (The Secret Diary Of Sigmund Freud)
  • 1984: Die Libelle
  • 1984: Geheimcode Wildgänse
  • 1985-04-09: (TV-Serie: The Hitchhiker, Episode: Lovesounds)
  • 1985: Diamant des Grauens
  • 1985: Kommando Leopard
  • 1985: Creature
  • 1985: Star Knight - Herr der Sterne
  • 1986: Nosferatu in Venedig (Regie) (ungenannt)
  • 1986: Killerhaus - Horror der grausamsten Art
  • 1987: TV: Die Zeitfalle
  • 1987: (Rough Justice)
  • 1988: (Grandi Cacciatori)
  • 1988: Cobra Verde - Regie: Werner Herzog
  • 1989: Kinski Paganini
  • 1990: (TV: Le Voyageur)
  • 1999-10-07: Mein geliebter Feind

Bibliographie

  • 1975: Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund
  • 2001: Fieber. Tagebuch eines Aussätzigen
  • 2001: Klaus Kinski - Ich bin so wie ich bin
Deutsches Entertainment Magazinfilmstar.de
© 2002 Dirk Jasper

 



 



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